Lavendel sei gut für wunde Baby-Popos. Ich hoffe er hilft auch überstrapazierten Biker…. – ein Versuch ist’s wert, denn heute gehts weiter, wir verlassen Cala Gonone und wechseln auf die andere Seite von Sardinien.
Der Himmel ist bedeckt, endlich mal angenehme Temperaturen – interessanterweise sind heute keine Velos auf den Strassen, das soll einer verstehen. Dafür machen 4 kleine Raser in ihren Sportwagen ein Privatrennen auf der Hauptstrasse. Kurz darauf versuchen zwei Hunde mich zu packen. Ich lass meine GS aufheulen, das stoppt die Hunde und schon bin ich weg. Langweilig ist es hier wirklich nie.
Bald wird es ruhiger, sehr ruhig, zu ruhig…. Um 10 Uhr sind wir nämlich schon mitten drin in den kleinen Strassen. Wir sind auf einer VW-breiten kleinen Strasse gelandet und widmen uns konzentriert dem Slalom um tausende von Schlaglöchern. Da steht plötzlich vor uns der Milchtransporter. Ich stell mich mit meiner GS in den Strassenrand, während er sich im Schneckentempo knapper als knapp an mir vorbei schleicht. Uff, geschafft, schlimmer kann es nicht mehr werden, hab ich gedacht, aber dann wurde die Strasse zu einer ungeteerten Buckelpiste mit tiefen Kratern, Schlaglöchern in allen Variationen, direkt miteinander verbunden, Off-Road-Training pur. Zuerst versuch ich noch, drum rum zu fahren, doch bald muss ich einsehen, es gibt kein drumrum mehr. Ich geb auf, wechsle auf Enduro, schau mir die Löcher nicht mehr zu genau an sondern fahr einfach holtertipolter drein und drüber und durch – und es geht, wow, ich schaffe es ohne einmal abzustehen oder den Motor abzuwürgen. Off-Road wird nie mein Hobby werden, doch ich muss zugeben, dass ich weniger Herzklopfen hatte als bei den Gassen durch Jeruz.
Die Strassen werden dann zum Glück wieder netter. Ich stell fest, dass Strassen die eine Nummer haben etwas besser zu fahren sind. Und ab Burgo wirds dann wieder richtig schön. Burgo ist ein kleines Dorf unterhalb einer Burg, und nach Burgo ist Kilometer Null der SP101, und diese macht echt Freude zum fahren. Die Landschaft wird sanfter, die Kühe und Schafe sind hier hinter Gitter, die Insel zeigt ein neues Gesicht während wir die Kurven der SS 131 geniessend Richtung Porto Torres fahren. Hier telefonieren wir kurz mit unserem Vermieter – zum Glück hab ich mal italienisch gelernt – und dann beziehen wir das BnB von Emanuele für zwei Nächte – die Töff stehen hinter Gitter, die Wohnung ist gross, passt 🙂